Manchmal kommt es anders, als man denkt. Ich hatte meinen letzten Blogpost hier mit der Absicht geschrieben, dass es im Anschluss rasch weitergeht. Ich dachte, Instagram macht mich schneller und motiviert mich, bringt vielleicht sogar neue Leser auf den Blog. Motivation, da lag ich gar nicht so falsch. Allerdings hat mich Instagram SO motiviert, dass ich einen Strickturbo angeworfen habe und ein Projekt das nächste jagte: Eine Babymütze, zwei Paar Babyschuhe, eine Babydecke, zwei Kuscheltiere, eine Socke und ein Pullover. Genäht habe ich wochenlang nicht. Und hier gepostet? Eben, habe ich auch nicht.
Die meiste Zeit habe ich tatsächlich auf Instagram selbst verbracht.
Instagram frisst Handarbeitszeit
Singt das mal auf den Refrain von Video killed the Radiostar – Ohrwurm DIY!
Wisst ihr, was ich meine? Es ist unsinnig: Einerseits möchte ich meine Handarbeits- und Bastelarbeiten zeigen, dann verbringe ich aber andererseits mehr Zeit mit posten, liken und kommentieren als mit stricken, nähen und häkeln.
Instagram frisst Handarbeitszeit.
Im Tausch erhält man dafür aber auch Austausch, Inspiration und neue Kontakte. Es ist also leider nicht so, dass ich mir einfach sagen könnte: Das lass ich dann mal wieder. Irgendwie gibt es mir etwas zurück, nur eben leider keine Zeit.
Trotzdem habe ich beschlossen, dass ich mal endlich was fertig nähen musste. Es wurde das bereits seit November zugeschnittene Shirt für den Sohn.
Jetzt gab es durch Corona eine weitere Änderung. Ich verbringe nämlich allgemein weniger Zeit online. Durch die Kitaschließung und die Arbeit von zu Hause, muss ich die wenige Zeit, die ich habe, wirklich gut nutzen. Also kaum Scrollen durch Instagram, nur wenig posten, noch weniger liken und kommentieren. Meine Followerzahlen wachsen auch nur noch langsam, denn ich verhalte mich scheinbar etwas ‚unsozial‘. Aber das wahre Leben geht gerade vor.
Zwischendurch fertig geworden ist ein weiteres Langzeitprojekt, das ich euch jetzt vorstellen kann: Kinderbettwäsche aus einem niedlichen Stoff von C. Pauli. Es mussten nur noch Snaps montiert werden. Ja, es ist mir ein kleines Bisschen peinlich, dass ich das ewig nicht hinbekommen habe. Aber so kommt es manchmal, die letzten paar Prozent ziehen das Projekt in die Länge. Das Schnittmuster habe ich vom Steppbett abgenommen. Das Kissen hat einen Hotelverschluss, die Decke ist auf der Unterseite gelb und hat oben den coolen Löwenstoff. Gelbe Snaps habe ich dazu ausgesucht, denn das sieht so schön Ton in Ton aus. Genäht war die Bettwäsche schnell: ringsumversäubern, gerade Kanten nähen, bei der Knopfleiste habe ich noch Vliesline eingebügelt zur Verstärkung, zack fertig – in der Theorie. In der Praxis dauert alles ein paar Wochen. Aber egal, inzwischen hat der Kleine bereits zweimal in der neuen Bettwäsche geschlafen und er scheint sie zu mögen, der Löwe!
Ich habe noch ein paar andere Projekte in der Pipeline für die sich ein Blogpost lohnt. Ich hoffe also, dass es nicht wieder so lange dauert, bis ich mich zurückmelde. Einen Projektplan für den Monat poste ich erstmal aber nicht mehr, das scheint mir kein Glück zu bringen.